Wissenswertes rund um den Schlaganfall

Therapie und Prävention von Schlaganfällen
Schlaganfälle sind die dritthäufigste Todesursache in Deutschland. Ein Schlaganfall ist aber nicht nur aufgrund der Mortalität ein bedeutendes Thema, es treten in Folge dessen auch oft Behinderungen auf. Hier ist der Schlaganfall sogar trauriger Spitzenreiter: Er ist in Deutschland die häufigste Ursache für bleibende Behinderungen. Prof. Dr. Martin Grond, Chefarzt der Klinik für Neurologie am Kreisklinikum Siegen, erläutert im Video Wissenswertes rund um das Thema Schlaganfall.
Dabei handele es sich um eine Alterserkrankung, deren Risiko ab 65 bis 75 Jahren deutlich ansteige. Zu den behandelbaren Risikofaktoren gehören Hypertonie und Vorhofflimmern, aber auch der Lebensstil spiele eine bedeutende Rolle, erklärt Prof. Grond. Man könne damit durchaus einem Schlaganfall vorbeugen und dem Risiko entgegenwirken. Er thematisiert darüber hinaus die Häufigkeit und Entstehung der beiden Formen des Schlaganfalls. Hier unterscheidet man zwischen dem ischämischen und hämorrhagischen Schlaganfalls.
Im letzten Jahrzehnt wurde der Schlaganfall zu einer zeitkritischen Erkrankung erhoben – das Dogma der Schlaganfallbehandlung sei „Time is brain“. Es erfordere Handeln innerhalb von Minuten, um in der Klinik das verschlossene Gefäß bei einem ischämischem Schlaganfall wieder zu öffnen. In der Schlaganfallbehandlung habe daher ein Wechsel von der „Ticking Clock“ zur „Tissue Clock“, der Gewebeuhr, stattgefunden. Was damit genau gemeint ist, erklärt Prof. Grond im Video.
Ein weiteres Thema sind die Therapieschemata bei Patienten, die nach ihrem Schlaganfall schnell in die Klinik kommen im Unterschied zu den Patienten, bei denen bereits wertvolle Zeit verstrichen ist, bevor sie behandelt werden können.
Nach der Behandlung des Schlaganfalls beginnt die Rehabilitation sowie die Ursachensuche, um folgende Schlaganfälle zu vermeiden. Denn das Wiederholungsrisiko kann je nach Risikofaktoren bei bis zu 20 % pro Jahr liegen. Abhängig von den Ursachen wird der akute ischämische Schlaganfall in Subtypen eingeteilt, auf die Prof. Grond im Video eingeht.
Zur Vorbeugung eines weiteren Schlaganfalls seien nicht einzelne Maßnahmen entscheidend: Durch gesunde Ernährung, Sport, Thrombozytenfunktionshemmer, Cholesterinsenkung und Antihypertensiva ließen sich präventive Effekte kombinieren. Essentiell seien das Konzept und die Compliance gegenüber dieses Behandlungskonzepts auf Patientenseite.
Seien Sie gespannt auf neueste Erkenntnisse in der Behandlung von Schlaganfallpatienten, auf Risikofaktoren, auf Tipps zur Prävention und Empfehlungen zur ambulanten Weiterbehandlung.
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