Häufige Begleiterkrankungen

Einige Erkrankungen treten häufiger bei HIV-Infizierten als in der Allgemeinbevölkerung auf, da sie über den gleichen Weg wie HIV übertragen werden. Hierzu gehören Hepatitis B und Hepatitis C sowie andere sexuell übertragbare Erkrankungen.

Hepatitis

Eine Hepatitis ist eine Entzündung der Leber, die verschiedene Ursachen haben kann. Wird eine Hepatitis durch eine Virusinfektion hervorgerufen, werden verschiedene Formen unterschieden, die mit Großbuchstaben von A bis E gekennzeichnet werden.

Da Hepatitis Viren einen ähnlichen Übertragungsweg haben wie das HI-Virus kommen Koinfektionen mit Hepatitis B und C bei HIV-positiven Menschen häufig vor. Menschen, die sowohl mit HIV als auch mit dem Hepatitis-Virus (HBV oder HCV) infiziert sind, leiden an einer so genannten HIV/HBV- bzw. HIV/HCV-Doppelinfektion. Liegt eine solche Doppelinfektion vor, verläuft die Hepatitis schneller und aggressiver. Es treten häufiger eine Leberzirrhose und Leberzelltumoren auf. Daher sollte eine Therapie der Hepatitis vorgenommen werden.

Vor einer Hepatitis B kann man sich wirksam durch eine Impfung schützen. Gegen die Hepatitis C gibt es keine Impfung, allerdings gibt es mittlerweile sehr gute Therapiemöglichkeiten bis hin zur Heilung.

Sexuell übertragbare Erkrankungen (STD)

HIV-Viren

HIV-Infizierte erkranken gehäuft an sexuell übertragbaren Erkrankungen (sexually transmitted disease = STD) wie Syphilis (Lues), Gonorrhoe (Tripper), Chlamydien-Infektionen, Ulcus molle (weicher Schanker) oder Feigwarzen (Condylomata acuminata). Umgekehrt begünstigen STD die Übertragung von HIV. Daher sollten sexuell aktive Menschen mit HIV-Infektion regelmäßig auch auf andere sexuell übertragbare Erkrankungen untersucht werden, um dann entsprechend behandelt werden zu können. Der sicherste und effektivste Schutz vor STD ist der Gebrauch von Kondomen.

Kontrolluntersuchungen

Menschen unter antiretroviraler Therapie sollten sich regelmäßig durch ihren Arzt untersuchen lassen. Diese Untersuchungen dienen dem rechtzeitigen Erkennen des Immunstatus sowie der Viruslast und sind wichtig, um Folgeerkrankungen der HIV-Infektion rechtzeitig erkennen und behandeln zu können. Folgende Untersuchungen sollten bei behandelten HIV-Patienten regelmäßig durchgeführt werden: 

  • Anamnese und körperliche Untersuchung
  • Bestimmung der Viruslast und des Immunstatus
  • Nachweis einer Hepatitis sowie anderer sexuell übertragbarer Erkrankungen
  • Blutuntersuchung: Cholesterin, Triglyzeride, Glukose (Zucker), Nierenwerte, Leberwerte
  • Krebsfrüherkennung
  • Untersuchung der Knochendichte (Osteodensitometrie)