Innovation

Die digitale Disruption der Pharmaindustrie

Christian Pawlu, Leiter der Divisional Strategy bei Sandoz, ist der Ansicht, dass der digitale Fortschritt die Pharmaindustrie positiv verändern wird. Lesen Sie hier das Interview.

Im Gespräch mit Christian Pawlu

Warum wird die Digitalisierung die Pharmaindustrie verändern?

Digitale Technologien und Datenwissenschaft haben ein unglaubliches Potenzial, um das nächste Kapitel der medizinischen Innovation aufzuschlagen. Auf lange Sicht wird die künstliche Intelligenz (KI) die Pharmaindustrie komplett verändern, einschließlich der Forschung und Entwicklung, der Bewertung von Arzneimittelstudien sowie der Generierung von echten Beweisen. Denn durch die Verwendung und Digitalisierung bestehender Daten können Arzneimittelstudien schneller, genauer und effizienter durchgeführt werden.

Und wie sehr wird es die Medizin verändern?

Ich glaube, dass eines Tages die Roboter-Chirurgie, die komplett personalisierte Medizin und das maßgeschneiderte Krankheitsmanagement alltäglich sein werden. Bis dahin ist der Weg zwar noch lang, aber schon bald werden wir die volle Leistungsfähigkeit der Datenanalyse erleben, besonders bei klinischen Studien und im Gesundheitswesen.

Auf lange Sicht wird die künstliche Intelligenz die Pharmaindustrie komplett verändern, einschließlich der Forschung und Entwicklung, der Bewertung von Arzneimittelstudien sowie der Generierung von echten Beweisen.

Christian Pawlu, Leiter der Divisional Strategy bei Sandoz

Was hat der Patient davon?

Für den einzelnen Patienten eröffnet sich dadurch eine große Möglichkeit, die Kontrolle über seine eigene Gesundheit sinnvoll zu übernehmen. Dadurch erhält er einen besseren Zugang zu seinen eigenen medizinischen Daten, die er dann mit Medizinexperten teilen kann. Mithilfe neuer Anwendungen können diese wichtigen Gesundheitsindikatoren in Echtzeit gemessen werden. Die gesamte Gesundheitsbranche wird diese Datenanalyse betreiben und meines Erachtens werden Pharmaunternehmen zu den wichtigsten Akteuren der Datenanalyse gehören.

Und was sind die größten Hürden?

Dazu gehören rechtliche und ethische Fragen. Zum Beispiel nach der angemessenen Verwendung patientenbezogener Daten. Die damit verbundenen Sorgen sollten wir nicht ignorieren. Denn manche Menschen haben Angst davor, dass ihre Gesundheitsdaten missbraucht werden. Es gibt jedoch gute und praktische Lösungen für diese Probleme. Zum Beispiel Blockchain-Technologien. Sie stellen sicher, dass große Datenmengen ohne Risiko genutzt werden können.

 

Weiterführende Informationen

Wie die Digitalisierung die Medizin auf den Kopf stellt:
Die Digitalisierung und die Medizin